>saxhorn sonata
arthur butterworth
op.103

entstehung: die saxhorn sonate wurde im jahr 2000 geschrieben.

aufbau: 3 sätze: I - andante serioso, ma con moto; II - vivace e giocoso; III - adagio molto

bemerkung des komponisten: das in britischen brass bands als "tenorhorn" bekannte instrument, wird häufig in anderen ländern durch eine vielzahl alternativer irreführender namen gekennzeichnet: "bugle alto", "flicorno", "saxhorn en Mib", usw.. doch hängt die entstehungsgeschichte des es-horns am meisten von den entwicklungen ab, die mitte des letzten jahrhundert von adolphe sax (1814-1894) hervorgebracht wurden. deshalb sollte die passendste bezeichnung "saxhorn" sein. anders als das sogenannte "french horn" des altertums oder das moderne orchestrale horn in f, welches einen wichtigen teil der orchestergeschichte seit frühesten klassischen zeiten ist, hat das es-horn fast ausschliesslich als bandinstrument gewirkt. infolgedessen hat es nur ein kleines, oder gar kein bedeutendes repertoire auf dem gebiet der ernsten solo-musik gehabt und deshalb sehr oft transkriptionen von solos gespielt, welche für andere instrumente geschrieben wurden.
anstatt des häufig romantischen, heroischen sounds, des orchestralen hornes, färbt das saxhorn mit einem leichteren ton und zeugt oft von einem grad mehr selbstbeachtung und geheimnisvolleren natur. in brass bands hat es die fähigkeit als subtilen und häufig ruhigen hintergrund zu wirken, der jedoch, falls erforderlich, aus der ferne heraus sehr gut hörbar gemacht werden kann.
die sonata erforscht die besonderen fähigkeiten des instrumentes in dieser richtung. der erste satz erinnert an zwei sehr unterschiedliche englische arbeiten vom anfang dieses jahrhunderts - die einmalig vertraute musik norman o'neill's zum spiel durch j.m. barrie, " mary rose ", und eine neuere arbeit, die organ sonata in es (1937) von sir edward bairstow. bairstow, der organist vom york minster war, schrieb seine sonata während seinen ferien auf der insel von arran, ein platz wo, wenn auch unbewusst, erinnerungen der musik " mary rose " von 1920 aufkommen. in dieser saxhorn sonata werden einige der harmonischen farben von bairstow, möglicherweise auch andeutend von o'neill's musik, zart hervorgerufen.
der zweite satz ist ein frisches und leichtfüssiges scherzo, welches die geschicklichkeit des hornes demonstriert. der dritte satz geht zu einer stimmung der ruhigen selbstbetrachtung zurück und nur kurz erweitert es sich zu einem moment der leidenschaftlichen intensität, bevor es schliesslich zu einem ruhigen flackernden glühen des tones sinkt.

begleitung: klavier
verlag: comus edition